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Das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar.

Auf einem großflächeigen Areal lies die SS 1937 den Wald auf dem Ettersberg roden um das neue KZ zu errichten.

Hierzu wurden Insassen des KZ Sachsenhausen verlegt und zur Arbeit am Bau genötigt.

Das neue Lager sollte Gefängnis für alle werden, die nicht in das System der Nationalsozialisten passten:

politische Widerständler, Zeugen Jehovas, vorbestrafte Kriminelle, Wohnungslose, Homosexuelle, Juden, Sinti, Roma, Kriegsgefangene.

Auch Willi Neurath wurde als verurteilter Kommunist nach den brutalen Verhören im Kellergefängnis der Gestapo-Zentrale,

dem El-de-Haus, in Köln, ins KZ Buchenwald verschleppt.

Zu diesem Zeitpunkt war das Lager bereits um zahlreiche Aussenlager erweitert worden,

insgesamt fast 100.000 Menschen wurden hier gefangen gehalten.

Die Insassen wurden von der SS zur Arbeit für die deutsche Rüstungsindustrie gezwungen.

In den Konzentrationslagern des Deutschen Reichs gab es keine Besuchsregelungen.

Dennoch gelang es Willi Neuraths Ehefrau Eva im Juli 1944, ohne Voranmeldung, ihren Mann zu besuchen.

Nur mit der Kraft der Worte schafft sie es, an den Wachposten des äußeren Bewachungsrings vorbei ins Lager zu gelangen:

Durch einen SS-Wachmann, der zufällig ihre Muttersprache litauisch sprach.

In einem Brief berichtet Willi Neurath von dem kurzen, überraschenden Besuch:

Meine liebe gute Mutsch! Nun sind es schon 14 Tage, das ich die große Freude erlebte, Dich zu sehen und zu sprechen.

Welche Freude es mir war Dich zu sehen, kannst du an Dir selbst ermessen.

Nur musst Du aus den Umständen heraus unter denen ich lebe verstehen, das es für mich doch noch etwas ganz besonderes an sich hat mit dir zusammen zu sein.

Als ich hörte das Du das erste mal wieder erfolglos den Ettersberg hinab wandern musstes, wusste ich ja nicht, das es Dir doch wieder nochmal gelingen würde.

Ja Mutsch, 30 Minuten nur waren uns erlaubt und doch Mutsch waren sie so wertvoll und so kostbar wie sonst viele Stunden.

Umso schmerzlicher rückt es dann ins Bewusstsein das einem früher so viele kostbare Stunden gestohlen wurden...

Ein halbes Jahr nach diesem Besuch von Eva im Konzentrationslager wurde Willi Neurath in das KZ Neuengamme bei Hamburg gebracht.

Der Briefkontakt brach damit endgültig ab, Eva Neurath erfuhr nicht, wo ihr Mann nun gefangen gehalten wurde.

Bis zum Ende des Krieges wuchs das KZ Buchenwald zum größten Konzentrationslager im Deutschen Reich an:

mit dem Hauptlager auf dem Ettersberg und 136 Außenlagern waren hier über 250.000 Menschen inhaftiert.

Über 56.000 Menschen starben in dieser Zeit an Folter, medizinischen Experimenten und Auszehrung.

In einer eigens errichteten Tötungsanlage wurden über 8.000 sowjetische Kriegsgefangene erschossen.

Am 11. April 1945 wurde das Hauptlager des KZ Buchenwald von der US Armee erreicht.

Nur 21.000 Häftlinge erlebten die Befreiung. Heute ist das Gelände ein Ort des Gedenkens und der Dokumentation.

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